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Was für ein Kindergarten...

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Lagerkoller: Jungpflanzen dicht gedrängt Samstag, Gartentag. Die Anzuchtschale Tomate/Paprika platzt aus allen Nähten. Da sind alle aufgegangen und schauen mich nun erwartungsvoll an.  Ich hab jeden verfügbaren Plastikbecher eingesammelt und meiner Umwelt abgeschwatzt, damit ich irgendwie annähernd genug Pflanzgefäße hab für die größte Pikieraktion in der Geschichte meines Gartens: Am Ende waren es rund 50 junge Pflanzen Spitzpaprika sowie bunte Tomaten und Coeur de boeuf... wo zum Teufel soll ich das alles hinpflanzen? Bis auf weiteres habe ich damit das corona-evakuierte Büro und mein Wohnzimmer belagert. Zustände... Was es sonst noch gab im Garten: Wie erwartet keimt es heftig nach einer Woche Sonnenschein. Außerdem wurden heute die Kartoffeln geplanzt, junger Salat, Kohlrabi und Mangold durften ins Beet ziehen. Das Experiment startet. Es erbst. gemischter Pflücksalat, nach der Sorte frage ich inzwischen nicht mehr. Irgendwas... Kohlrabi-Minis. De

Ohne Wasser kein Gemüse. Thema Bewässerung.

Ende März wurde der Regen regelrecht abgeschaltet und seither ist es trocken. Mehr noch: jetzt ist es seit einer Woche warm und sonnig und man kann zusehen, wie die Erdschichten immer tiefer austrocken. Was nutzt eine Regentonne, wenn sie sich nie füllt? Bewässerung war ein Grund warum das letzte Gartenjahr so mau war. Dee anhaltende Trockenheit wollte ich nicht mit tausenden Litern Trinkwasser ausgleichen und habe sehr zögerlich gegossen, wo es ging gemulcht, aber außer den Tomaten merkte man dem Gemüse das auch an. Unkraut findet wundersamerweise immer Wasser. Irgendwo. Es hört nie auf zu wachsen... Dieses Jahr stehe ich voraussichtlich vor dem gleichen Problem, weshalb die Frage nach sparsamer und effizienter Bewässerung mich immer stärker beschäftigt: Bewässerungssysteme und so lasse ich außen vor. Das ist mit kostspieligem Equipment ud Aufwand verbunden, den ich in meinem (nicht eigenen) Garten einfach nicht möchte. Ich muss noch mal meine historischen Gartenbücher dazu b

Alle auf die Plätze, es geht los!

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Uns steht die erste warme Woche bevor und das bedeutet, es wird rund gehen im Beet. Deshalb kamen heute auch noch ein paar Saaten in die Erde, wie Erbsen, Beten, Salat und Sommerrettich. Vielleicht liegt es an der Entschleunigung, die uns das Corona-Virus auferlegt, aber irgendwie ist der Garten dieses Jahr eine gemütliche Angelegenheit. Wir sind mal nicht ständig im Zeitplan hinterher. Viele Ecken und Flächen sehen schon wieder sehr aufgeräumt aus - wir waren aber auch jeden Samstag im Garten,das macht sich natürlich bemerkbar. Heute hatte ich so viel Zeit, dass ich mal ein paar Eindrücke vom aufwachenden Garten machen konnte: Im Vergleich zu 2018, dem ersten Gartenjahr, ist alles etwas weniger grün, auch die Tulpen blühen noch nicht, was wohl am relativ frostigen Märzende lag. Jedenfalls ist bisher kaum etwas aufgegangen, nur einzelne: Erde, Wasser, Sonne... Leben. Wer bin ich?Karotte? Verirrte Tagetes?? Unkraut??? Im Moment noch schwer zu sagen.  Die Erbse

Gebt alles, ihr Keimlinge!

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Dieses Jahr habe ich die Frostbeulen wieder ins Büro verfrachtet: Tomate und Paprika dürfen an die warme Heizung gelehnt aufgehen und tun das auch brav. Wenn es so weiter läuft, wird's wieder ein Tomatenjahr...

"Ich hab's doch gesagt!" Oder: Die Corona-Pandemie aus Gärtner-Sicht

Seit ich meinen Garten habe und Gemüse anbaue, schwingt auch immer ein wenig die Idee mit, wenigstens die Fähigkeiten zu erwerben, sich sein Essen selbst anbzubauen. Der Selbstversorger-Gedanke. Zwar würden unsere Flächen niemals dafür ausreichen, aber zu verstehen, wie aus Saatgut etwas Essbares wird, was dabei alles schief laufen kann und wie man den gängisten Problemen begegnen kann, sorgt nicht nur für eine ungleich größere Wertschätzung gegenüber Nahrungsmitteln insgesamt, sondern auch für ein irgendwie ruhigeres Gefühl. Ich habe immer zum Mitbewohner gesagt: bricht die Hungerkrise aus, haben wir noch das Gärtchen. Und schlimmstenfalls könnten wir uns auch teilweise autark organisieren. Der Garten ist auch eine Art Trainingslager für Krisenzeiten - oder alternative Lebensmodelle. Für den Mitbewohner ist das ein Grund seines Interesses am Garten. Gleichzeitig zerstört er den Gedanken regelmäßig mit dem Hinweis, dass wir im Falle einer "echten" Krise mit dramatischem Man

2020. Es geht wieder los.

Das dritte Gartenjahr startete in den ersten Märztagen. Nachdem die Beete vorbereitet wurden, der nur halb verrottete Grünschnitt untergegraben und Kompost (wie haben großartige Komposterde dieses Jahr!) ausgebracht wurde, konnten die ersten Saaten (Radieschen, Spinat, Feldsalat, Wintermöhren) raus. Aber da es die letzten 14 Tage eher kalt (und wiedermal trocken) war, geht die Saat erstmal nur zögerlich auf - gestern schauten nur ein paar einsame Radieschenkeimlinge aus der Erde. Aber jetzt haben wir erstmal eine Pause, die nächsten Saaten kommen erst im April. Die Zeit haben wir also genutzt, mal die Rabatte und das Steinbeet in Ordnung zu bringen. Das Steinbeet war vom Kaskadenthymian - ein Teufelszeug - schon halb überwuchert und die Quecken nahmen auch schon überhand. Kaskadenthymian schmeckt übrigens hervorragend intensiv und lässt sich prima trocknen. Aber er ist extrem engagiert im Wachstum. Der Mitbewohner hat noch der Mahonienhecke am Steinbeet eine schicke Frisur verpa

Der Mitbewohner

Er taucht ja immer mal wieder auf. Im Blog. im Garten. Inzwischen ist er eine Institution: Buddels Mitbewohner. Eigentlich mag er keine Gärten, weil zu viel unkontrollierte Natur. Und Gemüse ist sowieso nicht seine Leibspeise. Aber es zieht ihn magisch an, das Grün. Der Gedanke an Autarkie, Selbstversorgung und - ja - geordnete Natur ziehen ihn immer wieder über den Gartenzaun. Und so sind wir über die Zeit ein gutes Team geworden: ich herrsche über die Gemüsebeete, er über die dekorativen Beete. Und er ist Unkraut-Beauftragter. Und auch wenn er sich immer wieder als Naturskeptiker gibt: er ist fasziniert, was aus einem Samenkorn so alles entsteht. Er staunt. Er wundert sich. Er streichelt Hummeln durch ihren Pelz, hilft Maikäfern wieder auf die Beine und baut Laubhaufen für Igel. Der Mitbewohner ist unter seiner Krawattenträger-Schale ein ganz großer Naturschätzer und -schützer. Das Fluchen gehört halt einfach zum (Unkraut-)Geschäft...