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Es werden Posts vom August, 2017 angezeigt.

Beton und Traubenhyazinthen

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Das waren die beiden Themen des Gartentags an diesem Wochenende. Aber von vorne: Es fing harmlos an mit einem Vormittag, der zum Stauden- und Rosenschneiden genutzt wurde. Während ich so gemütlich zwischen den Gewächsen am Zaun werkel, kommen sie: die Zaungäste. Manchmal würde ich sie ganz unbescheiden ja fast Fans nennen, denn ich habe schon ein paar Wiederholungstäter, die geradezu darauf zu lauern scheinen, dass ich wieder im Garten bin und angesprochen werden kann. Nun bin ich gar nicht so kommunikativ im Garten, sondern will lieber in Ruhe meinen ziellosen Gedanken nachsinnen, während ich hier eine Blüte abzwicke und  dort 'was auszupfe. Doch sie stehen da, am Zaun, und reden auf mich ein.  Solange ich nur zustimmen muss, kein Problem, wenn ich mich aber gegen  gutgemeinte, aber überflüssige Ratschläge wehren muss, wird es anstrengend. Nein, das Efeu am Flieder ist sowieso schon tot, es wird den Baum nicht erwürgen, keine Sorge, es muss nicht sofort entfernt werden... Gegen

Das historische Gärtnern...

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Auf der Suche nach alten historischen Gemüsesorten stößt man zunächst auf wenig, dann auf wenig gut recherchierte Hinweise: Haferwurzel sei ein häufig angebautes Gemüse gewesen, Spinat habe erst im 19. Jahrhundert die Melde verdrängt und derlei Geschichten. Nach längerem Suchen habe ich eine Website gefunden, die eine große Liste digitalisierter historischer Garten- und Landbauliteratur aufführt, die man sich kostenfrei downloaden und lesen kann.  http://www.historischegaerten.de/Gartenbaubuecherei/digilinks.html Pomologische Traktate, Pflanzenlexika, Küchengartenratgeber oder Arzneipflanzenhandbücher; es gibt für jeden etwas, vorwiegend aus dem 17.- 19. Jahrhundert, wer tapfer ist und auch Latein liest, findet auch ältere Werke, ansonsten sind die Bücher in Deutsch, Französisch, Englisch und Niederländisch verfasst. Sehr zu empfehlen für alle historisch interessierten Gartenbuddler. Und wie ich mich die letzten Wochen so durchschmökere, musste ich feststellen, dass die Dinge et

Laubenpieperglück

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Samstag war der längste Gartentag in meiner hortikulturalen Karriere: 10 Stunden wühlen, graben, schleppen, hacken, zupfen, schneiden. Der Kubikmeter Holzschnitzel konnte ja auch nicht vor dem Gartentor bleiben, sondern wollte auf den Wegen verteilt werden. Dann kamen die Garteneigentümer vorbei: Staunen, Begeisterung, Freude, dass die Wildnis einem passablen Bauerngarten gewichen ist. Als man mich dann das dritte Mal fragte, ob ich noch etwas gebrauchen könne, weil man sich ja gerne irgendwie beteiligen würde (...ein Dorf gärtnert mit...), hab ich dann meine Bestellung aufgegeben: Rindenmulch wäre eine gute Sache. Und vielleicht wieder ein Rosenbogen... Bestellt, geliefert. Und mit dem Rosenbogen steht das neue Projekt fest: Fundamente gießen. Manchmal frage ich mich, ob ich mit dem Garten einfach nur den größtmöglichen Kontrast zu meinem Schreibtisch und den Bücherstapeln suche... Das Ergebnis von einem Samstag und einem halben Sonntag kann sich aber sehen lassen: Betretbare Wege

Ein Dorf gärtnert mit

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Wenn ich manchen Tags in meinem Garten werkel, oder auch nur nach Feierabend kurz nach dem Rechten sehe, stehen sie da: die Zaungäste. Ich kann schon gar nicht mehr zählen, wie viele Menschen aus dem Dorf sich schon zu meinem Garten geäußert haben, der ein regelrechtes Sommerwunder zu sein scheint. Da lebe ich drei Jahre fast inkognito an diesem Ort und plötzlich - seit ich den prominentesten Garten beackere - kennt mich scheinbar jeder. Nicht mit Namen und nicht als Wissenschaftlerin, als die ich hierher gekommen bin. Nein, als Garten-Dame, Garten-Expertin, Garten-Profi, Gärtnerin, Garten-Pflegerin, Die-den-Garten-wieder-schön-gemacht hat, usw. Meistens gibt es nur bewundernde Worte, Auzsdruck von Erleichterung und Zustimmung, manchmal wird auch geflirtet (mit Obst und Gemüse...) und ich höre zwischen den Sätzen Begehrlichkeiten, manchmal gibt es auch mehr oder minder nachdrückliche Ratschläge. Und manchmal wird einfach nur nach dem Weg gefragt... Ich muss mich an diese Form der Pro