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Es werden Posts vom April, 2016 angezeigt.

Rot sehen statt bunt

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Es ist Samstag, ein klassischer Gartentag. Zur Zeit habe ich ein paar Tage Urlaub und insofern etwas mehr Zeit zum Buddeln, aber so ganz hält es mich ja trotzdem nicht aus dem Büro... Sonnenschein, Vogelgezwitscher... raus in den Garten. Im Wohnzimmer entstand mittlerweile ein gewisser "Pflanzdruck": durch den Kälteinbruch stapelten sich die eigentlich auspflanz-bereiten Sprösslinge auf dem Gartenregal und die kälteschutzbedürftigen Pötte ragten tief ins Wohnzimmer hinein und sorgten für Stimmungsschwankungen bei den Mitbewohnern. Sorry. GARTENSTATUS Heute durften deshalb viele ausziehen: die Bohnen, der Thymian, noch mehr Basilikum und die überzähligen Kräuterpflänzchen verteilte ich hier und da, wo eben Platz war.   Ausgesät habe ich Bohnenkraut unter die Bohnen und weitere Möhren im Möhrenpott und zwischen den Spinat - die Möhren brauchen ja ohnehin ewig, bis sie sich blicken lassen. Endlich habe ich auch meinen Allerlei-Kräutertopf angelegt: In der Mitte e

Hallo, Gemüseeule

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"HA!" entwich es mir, als ich heute die einzelne, angenagte Spinatpflanze genauer angeschaut habe: Da ist sie, die winzige grüne Raupe. "Eine Gemüseeule!" ruf ich ins Wohnzimmer und ein sehr ungläubiger Blick trifft mich. Ich weiß genau, dass vor Monsieurs geistigem Auge in dem Moment ein herbivores Federvieh auftauchte... Wie dem auch sei, bis ich meine Bonsai-Kelle rausgekramt hatte, um die Raupe einzufangen und umzusiedeln, war sie natürlich verschwunden. Immerhin ist jetzt das Rätsel von den kreisrunden Löchern im Spinat geklärt. Inzwischen überlege ich, ob ich sie nicht gewähren lasse: es ist eine einzelne kleine Raupe, die immerhin den Anstand hat, sich seit Wochen auf eine einzige Pflanze zu beschränken. Ich käme mir irgendwie kleinlich und arg geizig vor... Wie gesagt, der "Gemüse-Zehnte" im Bio-Garten. Schauen wir mal, wie es weitergeht, und ob sie ihre Verwandten noch mitbringt. Im Spinat ist es übrigens übersichtlich geworden: Heute hab ich

Rezepte für Gartenverlierer

In vielen Garten-Blogs gibt es auch Rezepte, was man denn Tolles mit der Ernte machen kann. Nun denn, ich bin selber gar kein typischer Rezepte-im-Internet-Sucher. Aber wenn es darum geht, wie man die eigene Ernte möglichst in allen Teilen verwendet - oder aus einem Gartenunfall noch irgendwas Sinnvolles macht - sehe ich es ein, dass es praktisch ist. Deshalb will ich mich dem Trend anschließen, jedoch unter dem Motto   "Wie hol' ich alles aus meinem Gemüse raus, selbst wenn es misslungen ist?" Denn es ist ja nun mal harte Garten-Realität, dass Radieschen auch mal eher dünn als rund werden, der Spinat angefressen ist und der Bohnenstrauch mal nur eine Handvoll Hülsen abwirft. Über meine Methoden, trotzdem Trost zu finden, möchte ich hier berichten und lege dazu eine Seite rechts bei den Beetthemen an :-)

Leise rieselt der Schnee

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Da sitze ich nun, mit meinem Kaffee an der Balkontür, und schaue ungläubig nach draußen: dichtes Schneegestöber, das meinen Balkongarten von einem fast schon aufgeblühten Frühlingshort langsam in eine vorweihnachtliche Winterlandschaft verwandelt. Das Thermometer zeigt schlappe 2°C. Fast produziere ich meinen eigenen Tiefkühlspinat... Nachts um halb eins hätte man mich vorgestern im Pyjama auf dem Balkon sehen können: als es nämlich anfing zu schneien, hatte ich nicht mehr die Ruhe, die Lobelien und die Arzneipflanzen ungeschützt rumstehen zu lassen und habe soweit es ging, alles verpackt und einiges andere mit rein genommen. Die warmen Plätze im Wohnzimmer sind begrenzt, deshalb blieben die harten im Garten draußen... Noch bis Donnerstag soll das so weitergehen. Ich verschwinde jetzt ins Büro; dieses Elend kann man ja nicht mitansehen...

Radieschen-Sorgen, Kältealarm und Spinat-Bohnenkraut

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Am Wochenende ist Schluss mit eitel Sonnenschein, zurück zum Spätwinter. 5°C. AM TAG. Und in der Nacht sogar unter 0. Ich hatte in Gedanken schon die Bohnen ausgepflanzt... Also alles zusammenrücken, Gruppenkuscheln unter Pflanzkübeln. Und die Sensibelchen kommen ins Haus. Vorgestern hab ich mir die Radieschen angesehen und bin ins Grübeln gekommen, warum bilden sie noch keine Knollen? Die aufsteigende Unruhe habe ich mit Internetrecherchen auszuräumen versucht, aber das gibt es wirklich: Radieschen mit Knollenhemmungen! Über die Gründe herrscht Uneinigkeit: Lichtmangel, zu viel Wasser, zu wenig Wasser, zu viel Nährstoffe, zu wenig, falsche Jahreszeit, falsche Sorte... ich kann es mir aussuchen. Oder bin ich einfach wieder zu ungeduldig und die Herrschaften sind einfach noch nicht soweit? Warten wir's ab, und schlimmstenfalls... Radieschengrün kann man ja schließlich auch essen. Wo ich Bohnenkraut gesät habe, ist übrigens Spinat gewachsen. Keine Ahnung, wie das wieder passie

Der Traum vom Gartenplaner

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Ein Tool oder eine Software, um den eigenen Bio-Garten zu planen, egal welche Form oder Größe er hat. Und dabei die ausgeklügelste Mischkultur und Fruchtfolge beachten. Ein Traum. Vor allem für Kleinst- und Balkongärtner, die eben wirklich jeden Zentimeter und eine möglichst lange Saison mit Vor- und Nachkultur nutzen wollen. Gartenplaner? Gibt's doch längst! Klar, gibt es, aber alle die ich kenne, haben irgendwelche Nachteile und sind nicht so präzise wie Bleistift und Papier, nicht so intelligent wie der Gärtner oder einfach unpraktisch für kleine Flächen. Mein Traum wäre ein Beetplaner, der auf die Bedürfnisse von Klein- und Kleinstgärtner abgestimmt ist und auch für Balkon- und Containergärten einsetzbar ist, damit man den begrenzten Platz durch gute Planung perfekt ausnutzt, und der es einem erleichtert, dabei die Grundregeln von Mischkultur und Fruchtfolge zu beachten, ohne für sämtliche Nutzpflanzen die Familie auswendig zu lernen... Hinzu kommt, dass er flexibel sein

Und sie scheint doch...

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Am späten Nachmittag dieses matschigen Tages brach plötzlich die Sonne zwischen den Wolken hervor - und trieb mich in den Garten. Noch schnell die Zierpflanzen gesetzt: Traditionell gibt es Männertreu im Geländerkasten, das gefiel letztes Jahr schon nicht nur mir, sondern auch den Bienen. Dazwischen, weil sonst nirgends Platz war - sitzt Borretsch. Er sieht einfach toll aus, auch wenn ich nie weiß, wohin mit so viel Gurkenimitat...

Thema: Ökonomie in der Ökologie :-)

Es regnet in Strömen heute. Also eine gute Gelegenheit, mal ohne Buddel- und Pflanzstress über Gartenthemen zu plaudern. Ganz ehrlich: Konventionelles Gemüse wird einem im Supermarkt hinterher geworfen. Rein aus Kostengründen lohnt sich ein Kleinstgarten also schon mal nicht. Gut, selbst geplanzt kann man Bio-Gemüse produzieren, das ja schon deutlich teurer zu erwerben ist. Aber gerade im ersten Jahr eines Balkon- oder Kleinstgartens braucht man Equipment: Pflanzgefäße, Erden, Sand, Kies, Gerätschaften, Anzuchtgefäße, Saatgut, etc. Das kostet eine Menge und umso mehr, je mehr man es auf ökologisches Gärtnern anlegt, also z.B. torffreie Bio-Erden kauft, die leicht das vier- bis fünffache einer einfachen Gartenerde aufrufen. Um das eigene Gemüse also nicht zum Luxusgut werden zu lassen, das am Ende mit Gold aufzuwiegen ist, muss man Kosten einsparen, wo es geht. Klar, natürlich, das Erlebnis, etwas selbst zu säen, zu ziehen und zu ernten ist natürlich etwas ganz anderes, als schnöd

Von Sonnenblumen in der Balkonfuge: April-Status

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Tatsächlich entferne ich in den letzten Tagen immer wieder Sonnenblumen-Keimlinge aus den Fugen und Regenrinnen am Balkon, die sich dort wohl aus den Abfällen vom Vogelfutterhaus entwickelt haben... drei davon hab ich jetzt in jenen Topf gesetzt, in dem eigentlich Pfefferminze wachsen sollte, es aber nicht tut. Selber Schuld. Sollte die Minze doch noch aufgehen, hat sie jetzt einen Mitbewohner. Ich wundere mich sowieso, was alles an Plätzen wächst, wo ich es gar nicht gesät habe: Kamille wächst jetzt auch im Kasten am Geländer. Absicht war das nicht. Die vielen sonnigen Tage im April haben aber Wirkung gezeigt:   Nicht mehr im Bild: die Tulpen. Die Tulpen sind tot, denen war es wohl zu nass... > Zwiebeln waren angeschimmelt. Also hab ich die beiden Töpfe ausgeräumt und geputzt. Schade. Neuer Plan: Noch mehr Bohnen. Jetzt habe ich mir in den Kopf gesetzt, in wenigstens einen der beiden Töpfe Stangenbohnen zu setzen, z.B. die mutmaßliche Bio-Bohne, falls sie denn rankt. Und

Es interessiert mich die Bohne...

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... was für eine Bohne es ist. Gestern ist doch tatsächlich die Bio-Bohne aufgegangen, die ich aus einer Packung Bio-Hülsenfrüchte (zum Kochen) aufgehoben und ausgesät habe. Problem: Ich weiß nicht, was für eine Sorte es überhaupt ist. Stangen- oder Buschbohne? Keine Ahnung. Im Internet ist nicht rauszufinden, woran man bei Sprösslingen erkennt, ob sie nun klettern werden oder nicht. Ich glaube, es war ein schwarzer kleiner Bohnenkern. Aber das hat mir auch nicht weitergeholfen. Ich bin einfach mal auf alles vorbereitet; wenn sie möchte, kann sie ranken. Nicht fragen, warum die Keimlinge in Toilettenrollen stehen. Ist eine längere Geschichte. Funktioniert prima. Aber ich erklär's an anderer Stelle.

Von Lästlingen und Mit-Essern

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Die Temperaturen klettern an manchen Tagen in diesem April schon auf 20°C. Dann werde ich zum Garten-Junkie. Vor dem Frühstück, nach dem Frühstück, bis zur letzten Minute, bevor ich zur Arbeit gehe und dann gleich wieder nach Feierabend: Raus auf den Balkon. In der Sonne sitzen und den Radieschen beim Wachsen zuzusehen hat eine fast so beruhigende und ausgleichende Wirkung wie ein schnurrendes Kätzchen auf dem Schoß. Auf diese Weise lerne ich aber auch jeden Winkel meines Gartens, jedes Pflänzchen, jedes Insekt und jede Veränderung genau kennen. So musste ich beispielsweise feststellen, dass irgendjemand in exakt 1 Spinatblatt drei winzige kreisrunde Löcher gefressen hat. Unverschämt. Andererseits ist das ja wohl Teil der Öko-Philosophie: die tierischen Mitesser weder vergiften noch komplett vertreiben, sondern sie maßvoll in Schach halten. Eine Art "Gemüse-Zehnten" sollte man also miteinplanen. Bei der Gemüsefliege, die ich in meiner Vorab-Lektüre kennengelernt habe, hört

Frühlingserwachen

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Der Baum vor dem Balkon hat es verraten: seine Knospen sind pinkfarben geworden und über Nacht zu einem rosanen Blütenmeer explodiert: es wird Frühling. Auf in den Garten! Heute ist der Tag, auf den ich seit Wochen warte: Der Balkon wird frühlingsfein gemacht . Wenn Monsieur in ein paar Tagen zurückkommt, soll er eine einladende Gartenoase vorfinden - wenn auch noch spärlich begrünt. Alors, on y va! Erst mal aufräumen, fegen, die Platten schrubben, dann den Sitzplatz aufmöbeln...   Danach, frisch gepinselt und alles fein geordnet aufgestellt, ergibt sich gleich ein ganz anderes Bild. Auch in der Erde wurde gebuddelt: GARTENSTATUS: 22°/4° C. Die Radieschen sprießen ganz in Reih und Glied, sogar schon in den Töpfen. Ich hab mir die Mühe gemacht, jede Samenart einzeln Korn für Korn zu sähen, weil ich es furchtbar finde, zu eng stehende Keimlinge auszurupfen. Bisher ist der Plan aufgegangen. Im Freiland hab ich Schnittlauch und Schnittknoblauch (2. Ver