Hallo, Gemüseeule

"HA!" entwich es mir, als ich heute die einzelne, angenagte Spinatpflanze genauer angeschaut habe: Da ist sie, die winzige grüne Raupe. "Eine Gemüseeule!" ruf ich ins Wohnzimmer und ein sehr ungläubiger Blick trifft mich. Ich weiß genau, dass vor Monsieurs geistigem Auge in dem Moment ein herbivores Federvieh auftauchte... Wie dem auch sei, bis ich meine Bonsai-Kelle rausgekramt hatte, um die Raupe einzufangen und umzusiedeln, war sie natürlich verschwunden. Immerhin ist jetzt das Rätsel von den kreisrunden Löchern im Spinat geklärt.
Inzwischen überlege ich, ob ich sie nicht gewähren lasse: es ist eine einzelne kleine Raupe, die immerhin den Anstand hat, sich seit Wochen auf eine einzige Pflanze zu beschränken. Ich käme mir irgendwie kleinlich und arg geizig vor... Wie gesagt, der "Gemüse-Zehnte" im Bio-Garten. Schauen wir mal, wie es weitergeht, und ob sie ihre Verwandten noch mitbringt.

Im Spinat ist es übrigens übersichtlich geworden: Heute hab ich mal alles, was als "Baby-Leaf" (schreckliches Wort) durchgeht, abgeerntet und meinen ersten eigenen Spinat kulinarisch veredelt: Spinat-Ricotta-Ravioli - meine Antwort auf die Supermarkt-Convenience-Version, die mich vor zwei Wochen das Grausen lehrte. Da es zugegeben eine Mini-Ernte war, will ich darüber auf meiner Rezepte-Seite kurz berichten.

Ansonsten war heute - dem ersten Tag, der wieder an Frühling erinnerte - die Ungeduld so groß, dass ich ein "Probe"-Radieschen aus der Erde ziehen musste. Sogar Monsieur kam für dieses Ereignis auf den Balkon. Spannungsmoment - Ernüchterung: Mustergültiges Kraut, aber winzige, immerhin runde Knolle. "Also, da hätt' ich jetzt mehr erwartet..." Danke, solche Kommentare braucht das Gärtnerherz, du Zaungast!
Es dauert also wohl noch.

Wer säen kann, ist glücklich: Vor lauter Übermut, dass die Sonne wieder strahlt, hab ich heute ein bisschen Dill eingesät, 1 Kohlrabi und eine Schale Kresse.

Garten - es gibt immer was zu tun :-)

Kommentare

  1. Hallo Cecilia,
    ja, die gute Gemüseeule... Die frisst sich wirklich quer durch den Garten. Meistens findet man sie nur sehr schlecht. Die Meisen sind da Profis und stöbern sie viel schneller auf. Und natürlich freue ich mich sehr darüber, wenn du meinen Blog verlinkst!
    VG
    Elke

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  2. Hey,
    naja, Meisen und anderes Gefiedertes hatte ich über Winter zu Dutzenden auf dem Balkon, aber für ein einzelnes winziges Räupchen bemüht man sich wohl nicht in den Spinat. Bisher hält das "mutual agreement", aber ich habe im Internet gesehen, wie groß diese Eulenraupen werden können...o_O
    VG

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